Finanzen

Seit ein paar Jahren beschäftige ich mich mit anderen Anlageprodukten als das übliche Sparbuch/Sparkonto. Auch während meines Bachelor Studiums hatte ich einen Kurs in Finanzdienstleistungen und Finanzmärkte.
Somit soll hier versucht werden, den Interessierten mit einem kleinen Überblick über die Welt der Finanzbranche mit den verschiedenen Produkten zu geben. Wer tiefer gehende Informationen haben will, wird auf Fachliteratur und/oder seine Hausbank verwiesen.

Links:
Versicherungsvergleiche Deutschland

Forderungspapiere

Forderungspapiere halten fest, zu welchem Zins und für welche Dauer das Geld der Unternehmung/Staat überlassen wird. Forderungspapiere werden auch Anleihe, Renten, Bonds, Securities oder Obligationen genannt und sind verzinsliche Wertpapiere.

Die Überlassung hat einen Preis, der in Form eines Zinses oder einer größeren Rückerstattungssumme bezahlt wird. Sie können eine fixe oder variable Verzinsung aufweisen und haben eine definierte Laufzeit und Tilgungsform.

Beteiligungspapiere

Beteiligungspapiere verkörpern eine Mitgliedschaft am haftenden Grund- oder Risikokapital einer Unternehmung. Bei Aktiengesellschaften gibt es:
  • Aktien
  • Genussscheine
  • Partizipationsscheine
Das Handelsgut des Aktienmarktes ist vor allem die Aktie, ein Wertpapier, das einen Besitzanspruch am Eigenkapital darstellt. Die Aktionäre haben einen Gewinnanspruch in Form einer Dividendenzahlung und anteilsmäßigen Anteil an einem allfälligen Liquidationserlös. Andererseits haftet ihr Kapital für die Verpflichtungen und Schulden der Firma. Aktionäre haben nicht nur ein Anrecht auf Gewinnbeteiligung sondern als Besitzer der Unternehmung auch Mitbestimmungsrecht (bei Hauptversammlung) und Rechte auf Information über den Geschäftsverlauf.

Futures und Termingeschäfte

Futures sind derivative Instrumente. Derivative Instrumente sind Finanzkontrakte, deren Wert sich vom Wert eines anderen, im Kontrakt erwähnten Titels ableitet. Man kann Futures und Termingeschäfte einerseits als Versicherung andererseits als Spekulationsobjekt einsetzen.

Als Versicherungsoption dienen Futures dazu, das Risiko einer zukünftigen Preisänderung (bei Rohstoffen, Produkt oder Dienstleistung) zu minimieren. Man legt die Preise zum jetzigen Zeitpunkt für die Zukunft fest. Somit kann man heute mit "fixen" Preisen kalkulieren. Somit wird das Preisänderungsrisiko an einen Marktteilnehmer abgegeben und eine Art Versicherung abgeschlossen. Den Versicherungsnehmer nennt man Hedger, den Versicherungsnehmer nennt man Spekulanten (trader). Normalerweise ist der Hedger derjenige, der liefert, somit ist er der Verkäufer des Futures.

Folgende Kontrakte sind möglich:
  • Ein Terminkontrakt hält fest, dass "etwas" an einem bestimmten, künftigen Zeitpunkt zu einem heute festgelegten Preis gekauft oder verkauft wird. Diese Kontrakte werden individuell verhandelt und sind somit schlecht handelbar.
  • Ein Futureskontrakt ist eine vereinheitlichte Vereinbarung über Standardgüter mit genauer Angabe über die Qualität der Lieferung. Sie werden an organisierten Märkten gehandelt. Diese Futures basieren auf Bezahlung des Gegenwertes und nicht durch warenmäßige Lieferung. Mögliche Güter sind: Gold, Öl, Holz, Rinder, Weizen oder Kaffee.
  • Eine Ausbildung von Futures sind die Finanzkontrakte. Diese basieren auf Finanzinstrumenten wie Aktienindizes, Zinssätze oder Währungen.

Optionen

Optionen sind ebenfalls Derivative Instrumente. Derivative Instrumente sind Finanzkontrakte, deren Wert sich vom Wert eines anderen, im Kontrakt erwähnten Titels ableitet. Man kann Optionen sowohl als Versicherung als auch als Spekulationsobjekt einsetzen.

Eine Option ist ein zeitlich begrenztes, einseitiges Recht, einen Vertrag einzugehen oder auszuschlagen. Derjenige, der dieses Recht entgeltlich gewährt, ist der Verkäufer der Option, der es erwirbt, der Käufer. Optionen verbriefen das Recht, aber nicht die Verpflichtung, eine bestimmte Menge zu einem vorbestimmten Preis zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).

Es gibt folgende Rechte und Pflichten von Optionsbeteiligten:
Call oder Kaufoption Put oder Verkaufsoption
Käufer der Option darf "etwas" kaufen "etwas" verkaufen
Verkäufer der Option muss
(nach Maßgabe des Käufers)
"etwas" verkaufen "etwas" kaufen
Worin unterscheiden sich Optionen und Futures? - Beim Futures sind beide Parteien gebunden, keiner kann wählen. Es gibt keine Gewinn- oder Verlustbegrenzung. Bei Optionen wiederum gibt es minimale bzw. maximale sowie auch unbegrenzte Gewinne und Verluste.

Fonds

Ein Fonds ist eine Investition in mehrere Aktien, Anleihen,.. um das Risiko einer Einzelinvestition zu minimieren. Es gibt drei Haupttypen: Anleihenfonds, Aktienfonds sowie gemischte Fonds. Gemische Fonds investieren sowohl in Aktion als auch in Anleihen.
Dachfonds als weitere Fondsart wiederum investieren ihr Geld in andere Fonds.

Weiters wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterschieden. Der Unterschied zwischen den Varianten ist, dass thesaurierende Fonds keine Erträge ausschütten, sondern wieder neu reinvestieren.

Risken

Risken gibt es zahlreiche - der Preis für eine höhere Verzinsung sind ein höheres Risiko. Diese Risken sollten bekannt sein, bevor man sich an eine Investition wagt.
Im Folgenden werden nicht alle Risken erwähnt, die es gibt - dazu verweise ich wiederum auf einschlägige Literatur.

Folgenden Risken können schlagend werden:
  • Länderrisiko: Dies betrifft die Bonität eines Lands und der dazugehörigen Währung aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Situation. Mit dem Euro ist viel Risiko weggefallen, aber eine Investition außerhalb des Euro-Raums ist immer noch Risikoreich.
  • Kursrisiko: Darunter versteht man die mögliche Wertschwankung einzelner Investments. Auch irrationale Faktoren (Stimmungen, Meinungen,..) können den Kurs und somit den Ertrag beeinflussen. Dadurch wird oft ein längerer Behaltezeitraum empfohlen, um die Kursschwankungen zu minimieren. 
  • Liquiditätsrisiko: Die Möglichkeit, ein Investment jederzeit zu marktgerechten Preisen zu verkaufen wird Handelbarkeit (= Liquidität) genannt. Dieser Handelbarkeit unterliegt auch die Anzahl der gehandelten Papiere, welche wiederum die Kurse beinträchtigen können (insbesondere bei Optionen). Weitere  abhängige Faktoren: Emissionsvolumen, Restlaufzeit, Börsenusancen, Marktsituation,...
  • Totalausfall: Darunter versteht man den Totalverlust der Investition, d.h. sie wird wertlos. Der Grund kann z.B: eine Gesetzesänderung sein.

Quellen:
Franzetti, Claudio: Finanzmärkte - Akteure, Mechanik, Produkte: Füeeli Verlag, Zürich 1995
Consors Broker: Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren, 1999
BA-CA: Ihre Sicherheiten, Chancen und Risken im Veranlagungsgeschäft, 2004


Letzte Änderung: 17. Juni 2006